Freitag, 22. Februar 2008

Bio-Vermarktung


Haga Kazue & Jochen Röpke

20. 2. 2008

„Genuß ohne Reue liegt im Trend“. Der Biomarkt wächst. Die Biowelle verstärkt sich. Umsätze für Biolebensmittel haben sich seit Anfang des Jahrzehnts fast verdoppelt (2007: 5, 2 Mrd. Euro).[1] Gesund essen durch „natürlich“ erzeugte Lebensmittel. Was bringt das für Gesundheit und Lebensspanne? Mit Bionahrungsmitteln kehren wir in die Zeit unserer menschlichen Vorfahren zurück. Neuere Forschung zeigt uns sogar: Affen essen gesünder als wir. Die „Affendiät“ ist für die Ernähungswissenschaft eine alte Bekannte und wird sogar von Nobelpreisträgern als Vorbild gepriesen. Ein Anthropologe der Universität Berkely ermittelt: Monkey diet is richer in vitamins and minerals than human diet, UC Berkeley anthropologist discovers. "Milton also found that the wild fruits had higher levels of calcium, potassium, iron and phosphorus - sometimes as much as a 10-fold difference - compared to domesticated fruits." [2] Unsere Vorfahren sind für die Meisten von uns, Gott sei Dank nicht alle, aber schwierig zu imitieren. Alles, was wir im Bioladen finden, sind „domesticated fruits”. Es gibt zwei Arten von Bio-Nahrungsmitteln. Eine verpönt, ethisch verachtet, vom Gesetzgeber aus den Geschäften verbannt: die biotechnologisch erzeugten, genetisch „manipulierten“ Nahrungsmittel. Diese sind heute nicht unser Thema. Wer die jüngere US-Diskussion darüber verfolgen will, lese Ronald Baileys Kommentar: „Are farmers stupid, or deluded, or both?“ [3] Man kann bei all dem nur an Heinz von Foerster erinnern: „Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners.“

Wir beschäftigen uns hier mit ethisch sauberen Bioprodukten.

Ein Besuch in einem Bioladen macht schnell klar: auch Biolebensmittel sind Killerfood, wenn man die falschen und zuviel, auch der mit Bio-Label“ als biologisch erzeugt geprüften, zu sich nimmt. Der von Bioindustrie und Handel vermarktete Glaube, wer „Bio“ äße, äße gesund, mag Menschen dazu verführen, die doppelte Botschaft der Okinawamenschen zu mißachten: esse wenig gesund, hüte dich, diese Regel zu mißsachten. Die ethische Steigerung von Bio-Nahrungsmitteln ist ihre „Bio-Gerechtigkeit“, insbesondere wenn biogerechter Konsum den vom Markt ausgebeuteten Menschen der Dritten Welt zugute kommt. Das Gerechtigkeitsbewußtsein der Entrepreneure mag hier hoch entwickelt sein, die Gesundheitsqualität der von ihnen vermarkteten Produkte kann sich jedoch mit Nestle et al. des Öfteren messen. Wir haben uns davon in französischen Supermärkten des Öfteren überzeugen können. Auch hier wirkt ein das Leben verkürzender Anreizmechanismus: bio-organisch etc. verbindet sich mit einem karikativen Wohlfühleffekt. Zugegeben: die konventionelle Lebensmittelindustrie geht rabiater zu Werk: superschlanke Frauen werben für Nahrungsmittel, die Menschen fett machen.

Macht der Markt uns fett und krank und arm (höhere Gesundheitskosten)? Dies behaupten Eric Finkelstein und Laurie Zuckermann, zwei US-Ökonomen, die sich die Nahrungsmittelindustrie in den USA anschauen:

The fattening of America: How the Economy makes us fat. Ihr Ausweg: Innovation. Neue Medikamente nehmen uns die Disziplin eines gesunden Lebenswandels ab. [4] Durch Innovation zurück zum Affen?

Bionahrungsmittel sind eine Vermarktungsinnovation. Was sie zur besseren Gesundheit leisten, wissen wir (noch) nicht. Die in früheren Blogs geschilderten Krankheiten entstehen durch Kalorienzufuhr im Übermaß.[5] Die Krankmacher sind die Menge der Nahrungsmittel (Kalorien) und die Auswahl der Nahrungsmittel. Biosteak und Biospaghetti im Übermaß bringen für die Gesundheit wenig. Es gibt auch Menschen, die sagen: Ich esse jetzt gesund („bio“), also kann ich mehr essen. Oder da ich mehr Biokost verzehre, kann ich mir anderswo mehr „Sünden“ leisten. Wer mit hohem Gesundheitsbewußtsein ausgestattet ist, ißt möglicherweise auch biologisch, er ist aber vor allem gesund: wenig und das Wenige von hoher Qualität (was nicht „Bio“ sein muß). Bio kann ihm Letzteres geben; ersteres vielleicht auch, wenn er nicht mehr soviel essen muß, um den Bedarf an Vitaminen, Mineralien usw. zu befriedigen. Aber das sind nur wenige Menschen.

Der Aufstieg der Biobranche kann jedoch auch Folge eines höheren Gesundheitsbewußtseins sein. Menschen investieren ein Mehr ihrer Lebensenergie in eine gesunde Lebensführung. Ausgangspunkt der Mehrproduktion von Bioprodukten sind Bedürfnisverschiebungen bei den Nachfragern - die auch von den Anbietern mit angeschoben sein können. Alle Nahrungsmittelkonzerne surfen mittlerweile auf der Biowelle, auch traditionelle Junk- und Killerfoodvermarkter. Dies bewirkt dann wieder den Mehrkonsum. Sich durch „gesunde“ Nahrungsmittel zu Tode essen.

[1]
Friederike Redwitz, Genuß ohne Reue liegt im Trend, Handelsblatt, 18. Februar 2008, S. 12.
[2]
Berkeley.edu
[3]
Reasononline, 19. Februar 2008.
[4]
Eine Besprechung des Buches in Financial Times, 16. Februar 2008.
[5]
Mafexblog: Vom Leben und Sterben im Kalorienkapitalismus.

Donnerstag, 14. Februar 2008

Universitäten und unternehmerischer Geist

Jochen Röpke

14. Februar 2008

Bei der Vorbereitung auf einen Aufenthalt in Sachen „entrepreneurship“ im unten genannten Land, stoßen wir auf folgenden Artikel.

Universities kill entrepreneurship spirit, expert says

Wir wollen den Artikel nicht ausführlicher kommentieren. Er verweist auf ein „Problem“, daß auch hierzulande besteht und diskutiert ist. [1] Jeder Ökonom kennt G8 (Gruppe der acht größten Wirtschaftsnationen). Von Großveranstaltungen („Heiligendamm“) abgesehen, ist das jedoch kein Thema, zudem außer Spesen und Polizeieinsätzen wenig herauskommt. Gilt das auch für das andere „G8“, in den Medien mittlerweile als so selbstverständlich gebraucht, daß man erst googeln muß, um zu verstehen, was sich dahinter verbirgt: Gymnasium acht. Statt neun nunmehr acht Jahre Gymnasium. Die Auswirkungen sind - gerade im Hinblick auf das, was der Artikel aus Indonesien anspricht: unternehmerischen Geist - alles andere als ermutigend. Ein Ministerpräsident hat auch deswegen seine stolze Mehrheit im Parlament verloren. Setzt sich das, was in der Schule (G8) praktiziert wird, auf den Universitäten (Bologna-Reform) fort? Welche Folgen ergeben sich daraus für die Innovationsleistung einer Volkswirtschaft, welche ohne Umsetzung des neuen Wissens aus dem System Wissenschaft, kein langfristiges Wachstum mehr erzeugen kann, außer man vermag Ressourcenrenten abzuschöpfen oder die Arbeits- und Nacharbeitseinkommen zu belasten („Strafsteuern auf das Humankapital“[2]) um der Wirtschaft internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern?

Die im Text eingefügte Abbildung stammt von uns.

JAKARTA (JP): Education experts said the higher the education someone achieved, the lower the level of entrepreneurship and independent spirit.

"This is a result of education system that emphasizes only on academic achievement but put less emphasize on human development," managing director of High/Scope Indonesia Antarina Amir said Wednesday.

Speaking at the discussion on education held by The Jakarta Post, Antarina said that in general there were two approaches in any education system: a system that emphasizes on academic achievement only, which popularly known as "drill and kill approach", and a system that emphasizes on human development or "student-centered approach."

The drill and kill approach was more deductive, didactic and prescriptive in its pedagogy system with an emphasis on increased academic achievement or higher test scores. This approach creates technically proficient professionals and skilled workers.



Meanwhile the student centered-approach was more inductive, investigative and inquiry oriented giving way to inventors, creative designers in science, art and technology as well as innovative leaders and entrepreneurs.

The Gadjah Mada University (UGM) rector, Sudjarwadi, told participants that there was a kind of feudalism regarding scholastic degrees.

"There are many people thinking that once they earn a university degree they should get white-collar jobs instead of starting their own businesses," he said.

Citing data from the national education ministry, he said that there were some unemployed 800,000 university graduates.

"UGM has in the past three years organize programs to foster entrepreneurship spirit among students," said Sudjarwadi. (mvm)


[1]
Jochen Röpke, „Gründerlehre“: Zur Konstruktion unternehmerischer Kompetenz.
[2]
Jürgen Borchert, Strafsteuern auf das Humankapital, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Februar 2008, S. 8.
[3]
The Jarkata Post

Freitag, 8. Februar 2008

Vom Leben und Sterben im Kalorienkapitalismus

7. 2. 2008

Haga Kazue & Jochen Röpke


Die Menschen in den westlichen Industrieländern, allen, fast, werden fetter und fetter. Übergewicht hat gravierende gesundheitliche Probleme und belastet die Produktivität in Unternehmen und das Gesundheitssystem in zunehmendem Maße. All dies können wir als bekannt voraussetzen. Was tun?

„Das Wissen über gesunde Ernährung muß gestärkt werden“, überschreibt das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz“ [1] die Veröffentlichung einer zweiten „Nationale Verzehrstudie“. [2]Wir könnten auch sagen: Kalorienstudie. Die Deutschen essen zu viel, ein Schicksal, welches sie mit allen wohlhabenden Ländern teilen.

Das Schlüsselergebnis der Untersuchung (siehe auch die folgende Abbildung): „In Deutschland sind 66,0% der Männer und 50,6 % der Frauen übergewichtig oder adipös“. [3]

Übergewicht speist sich aus zwei Quellen: mehr Kalorienaufnahme, weniger Bewegung . Wir wissen:[4] Der Anstieg von Fettleibigkeit und Übergewichtigkeit ist primär, in den reifen Industriestaaten, eine Folge des Überkonsums von Kalorien, weniger einer Abnahme von körperlicher Tätigkeit (physical activity; exercise). Ergebnis: eine „obesity epidemic“. In der nächsten Abbildung (figure 5) fehlt Deutschland. Nehmen wir die Schweiz oder die Niederlände als ähnlich gelagerte Länder: 100 Prozent der Gewichtszunahme geht auf Kalorienzufuhr („calories in“) zurück. Australien und Finnland scheinen aus dem Rahmen zu fallen, aber nur, weil ihre Statistiken Ungereimtheiten aufweisen, wie Bleich u.a. zeigen.




Quelle: FAZ, 31.1.2008



Quelle: Bleich u.a. (2008).

Die nächste Abbildung zeigt die jährliche Zunahme der Übergewichtigkeit in der Bevölkerung in Prozent. Hier gibt es auch Informationen zu Deutschland. Es befindet sich im Mittelfeld, mit rund 0.35 Prozent für die Jahre 1999-2003. Die geringste Gewichtszunahme finden wir in Japan, beinahe Null. Das in diesem Land, insbesondere auf der Insel Okinawa (“the world's longest-lived people),[5] die meisten Menschen, bezogen auf die Gesamtpopulation, mit einem Alter über 100 Jahre leben, ist daher auch keine Überraschung.



Quelle: Bleich u.a. (2008)

Was hat diese Zunahme bewirkt? (a) Nahrungsmittel sind relativ billiger geworden; die technische Effizienz in der Nahrungsmittelindustrie ist gestiegen, „technischer Fortschritt“ also; (b) Produkt-Innovationen in der Nahrungsmittelindustrie und deren vor- und nachgelagerten Branchen (von Junkfood über Homeservice für Pizza bis zur riesigen Vielfalt von Killerfood, welche die Nahrungsmittelkonzerne auf den Markt werfen); (c) demographische Wandel: wie auch die deutsche Untersuchung zeigt, sind alte Menschen, von denen es immer mehr gibt, fettleibiger; (d) vermehrte Arbeit von Frauen und damit Änderung der Lebensgewohnheiten.

Sehen wir uns (b) an: Die Industrie kümmert ihre Kalorieninnovation nicht, zudem gute Ausreden bereit stehen; sie verlagert die von ihr produzierten externen Wirkungen (Übergewicht und deren Folgen) auf Individuen und Gesundheitssystem. Klassische soziale Kosten. Wir beobachten somit: Innovationen in Teilen der Nahrungsmittelindustrie schaffen gravierende Gesundheitsprobleme, verringern die individuelle und gesellschaftliche Wohlfahrt. Wäre der Mensch in der Lage, Kalorienaufnahme und –verbrauch zusammen mit Rauchen und Alkohol für sich beherrschbar zu machen, würde sich seine Lebensspanne im Durchschnitt um „14 Jahre“ ausweiten.

[6] Man könnte sagen: Jeder muß doch selbst wissen, was und wieviel er ißt, genauso wie Britney Spears, doch hätte wissen können, als Achtjährige, daß ihre Eltern sie zu einem Star im U$-showbusiness zu machen gedachten.[7] Oh my God. Subprime in der Psychiatrie und Nahrungskonsum. Richtig und falsch. Jeder ist für seine Gesundheit selbst verantwortlich. Jedermann ist jedoch auch in ein System von Werten, Anreizen eingebunden, die sein Verhalten determinieren. Meistens, ohne daß er es weiß bzw. reflektiert. Soziale Instinkte. „Du bist, was du ißt“< (Feuerbach).

„Das Wissen über gesunde Ernährung muß gestärkt werden“. Ist das Wissen unzureichend? Oder die Information? Oder fehlen Daten, wie sie jetzt die „Verzehrsstudie“ vorlegt? Was ist für das „Übergewicht bei Frauen und Männern“ verantwortlich? Unzureichendes Wissen, welche Art von Wissen, explizit oder implizit? Bewirkt nicht gerade das implizite Wissen die in der Abbildung geschilderte Problemlage? Der die Studie in Auftrag gebende Minister erklärt: „ Hier müssen wir uns mehr aufklären und den Bürgerinnen und Bürgern deutlich machen, was sie selbst tun können, um ihre eigene Gesundheit zu fördern und zu erhalten“ Das ist genau der Punkt. Das Wissen ist bei den Menschen überreichlich verfügbar. Deutsche sind keine Pygmäen. Die Menschen wissen auch, daß Übergewicht krank macht und das Leben verkürzt. Warum essen sie dennoch so viel und immer mehr? Und nirgendwo ist Besserwissen mehr verbreitet als beim „Wie“ und „Was“ des Essens. Dennoch nimmt – Ausnahme Japan – die Übergewichtigkeit in allen reichen Ländern zu, in Deutschland pro Jahr um fast einen halben Prozentpunkt. Schön für Ärzte, Kliniken, Erben. Für die Menschen selbst, ein selbstgebuchter Höllentrip mit oder ohne Biokost. Irgendwann und schneller als gedacht, kommt das Last-Minute-Angebot für die Reise ins Jenseits.

Wenn es nicht Wissen ist, und „Aufklärung“, was dann? Nennen wir es „Energie“, noch komplizierter: „evolutorische“ Energie. Die evolutorische Energie der Menschen reicht nicht aus, dem Außendruck durch die Verführungen der Neuerungen aus der Industrie und den Routinen der human-primatoiden „Instinkte“ zu widerstehen. Evolutorische Energie heißt die Kraft sich selbst zu verändern, sich zu evolutionieren (Die folgende Abbildung zeigt die erforderliche Energie in unterschiedlichen Funktionen menschlichen Verhaltens).



Quelle: Röpke & Xia, Reisen in die Zukunft kapitalistischer Systeme, 2007, S. 129.


Es gibt keinen Bereich menschlichen Lebens, in denen der Ausbruch aus der Routine schwieriger ist als beim Essen. Ein im Routinemodus operierendes Individuum vollzieht sein Leben unter Beschränkungen, die es, mangels „Energie“ nicht selbst verändern kann oder will. Wir wissen das aus den reichen Erfahrungen jener, die ihre Essensgewohnheiten umstellen, zurückfallen, es wieder versuchen. Noch eindrücklicher sind die Erfahrungen der Kalorienreduzierer: Wer schafft es schon, mit ständigem Hungergefühl zu leben, obwohl Körper und Geist dadurch aufblühen und bis in ein hohes Alter keinen Schaden nehmen?[8] Wenn ein Mensch Glück hatte, konnte er Gesundheit erben, über seine Gene, über die Erfahrungen seiner Umwelt, seine Eltern. Dabei ist Kalorienreduktion die anscheinend bislang einzige, wissenschaftlich halbwegs nachgewiesene Methode einer gesunden Ausweitung der Lebensspanne von Menschen.[9] Wer Energie in sich erzeugt: er kann 10-mal hinfallen und 11-mal aufstehen. Wer nur das tut, was er immer tut, erreicht auch nur das, was er immer schon getan hat: so zu leben, daß sein Gewicht übergewichtig („adipös“) ist oder wird. Der gleiche alte Weg, die Dinge zu tun, bringt nur die gleichen alten Ergebnisse.

Gelingt der Ausbruch aus der Routine nicht – das System Mensch stirbt. Es stirbt früher – ganze 14 Jahre. Die Erben freut es, den Staat auch (Früher Tod bringt die Rente/den Sozialstaat ins Lot).[10] Der billigste Mensch ist ein toter Mensch. Die Eskimos wußten das schon lange: wer nichts mehr bringt, verbringt sein Leben auf einer Eisscholle – bis er stirbt. Einige nennen es Altersheim, andere den Weg zu Allah. Aber nur auf den ersten, vielleicht auch zweiten, aber immer oberflächlichen Blick. Der große Unterschied: Länger gesünder leben, Menschen länger jünger machen, bringt eine „Dividende der Langlebigkeit“ (siehe unseren Blog vom 15. Januar 2008), die Alles in den Schatten stellt, was ein früher Tod an Entlastungen bringen könnte. Alte gesunde Gesellschaften sind reiche Gesellschaften.

[1] BMELV.de
[2]
Nationale Verzehrstudie II, Ergebnisbericht.
[3]
„Adipös“ scheint das wissenschaftlich-korrekte Wort für „fettleibig“ zu sein. Die Untersuchung „Nationale Verzehrsstudie II“ ist verfügbar unter: Eine gute Zusammenfassung bei Konrad Mrusek, Nationale Verzehrstudie: Nur in Hansestädten kommt es nicht so dick, FAZ, 31. Januar 2008, S. 9.
[4]
Siehe Bleich S. u.a., Why Is the Developed World Obese? Annual Review Public Health. 2008 Jan 3.
[5]
Bradley J. Willcox., u.a. (2007): Caloric Restriction, the Traditional Okinawan Diet, and Healthy Aging: The Diet of the World's Longest-Lived People and Its Potential Impact on Morbidity and Life Span. Ann N Y Acad Sci. 2007 Nov; 1114: S. 434-55.
[6]
Kay-Tee Khaw, Nicholas Wareham, Sheila Bingham, Ailsa Welch, Robert Luben, Nicholas Day (2008): Combined Impact of Health Behaviours and Mortality in Men and Women: The EPIC-Norfolk Prospective Population Study, Plos Medicine, 8. Januar.
[7]
Katja Gelinsky, Der rasende Abstieg einer Pop-Prinzessin, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. 2. 2008, S. 7.
[8]
Longevitymeme.
[9]
Vergleiche neben vielen anderen die jüngste Untersuchung von L. Guarente, Mitochondria-A Nexus for Aging, Calorie Restriction, and Sirtuins?Cell. 2008 Jan 25;132(2):171-176.
[10]
Florian Rötzer, Raucher und Dicke kommen dem Gesundheitssystem billiger, Telepolis, 6. Februar 2008, Heise. Zur von Rötzer vorgestellten Untersuchung siehe die Kommentierung in Future Pundit, 5. Februar 2008.

Mittwoch, 6. Februar 2008

Willkommen im

Jahr der Ratte

6. Februar 2008
Hu
Die Ratte ist die Nummer 1 im chinesischen Kalender.
Sie ist halb yin und halb yang. Der namenlose Autor ist die Nr. 3,
Chinesisch hu.
Die chinesische Astrologie ist eine Mischung von Astronomie und Philosophie. Sie geht 3000 Jahre zurück. 12 Tiere verbinden sich mit fünf Elementen (Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser) zur inhaltlichen Bestimmung eines Jahres. Sie bilden einen Zyklus von 60 Jahren (ungefähr die Länge einer Basisinnovation oder eines Kondratieff). Das jetzt beginnende Jahr der Ratte, ein „Wasser“-Wesen, verbindet sich mit dem Erd-Zyklus. Das spricht für eine hohe Volalität. Im gesamten ostasiatischen Raum folgen Menschen dem chinesischen Kalender. Der Einfluß auf Investitionen und Anlageverhalten ist beachtlich.[1] Wenn alle Ratten ein Gebäude verlassen, Achtung, Gefahr im Verzug. Die Amerikaner nennen es „subprime“. Wer im Jahr der Ratte Größeres vorhat, beherzige das Folgende sorgfältig. Man kann nie früh genug damit beginnen, sich auf seine neuen Meister aus dem Reich der Mitte einzustellen. Die Bundesregierung versucht, Staatsfonds aus dem „Reich“ einen Riegel vorzuschieben. Es wird wenig helfen. Sunzi (Die Kunst des Krieges): Den Angreifer besiegen, ohne zu kämpfen. Laozi (Kapitel 73): „Der Weg des Himmels ist es, nicht zu kämpfen und doch zu siegen.“ Noch schlimmer, in Zeiten der Staatsfonds und des Terrorismus und der Präventivschläge: „Die Angreifbarkeit (des Gegners) kommt mit seinem Angriff.“(Kunst des Krieges). Ratten kämpfen nicht, sie siegen. Oder wie die chinesischen Stammzellen- und Nanoforscher, dem Kantianismus und dem Weisen vom Starnberger See abschwörend, mit ihrem Klassiker Huainanzi sagen: „Richtig und falsch sind situational. In der entsprechenden Situation ist nichts falsch. Ohne die entsprechende Situation ist nichts richtig.“ [2] Ratten sind Träger chinesischer Meme. Aufgepaßt im Abendland. Ratten in der Politik und Politiker im Jahr der Ratte sind ökonomische Pragmatiker und keine ideologischen Dogmatiker. Though the Western rat is reviled as little more than a bottom-dwelling disease carrier, this animal is viewed much differently in the East. The Eastern rat is revered for its quick wits and its ability to accrue and hold on to items of value; rats are considered a symbol of good luck and wealth in both China and Japan. Clever and quick-witted, the Rat of the Chinese Zodiac is utterly disarming to boot. Possessed of excellent taste, this Sign flaunts its style at every turn. Its natural charm and sharp, funny demeanor make it an appealing friend for almost anyone. The Rat likes to know who is on its side and will treat its most loyal friends with an extra measure of protection and generosity. Behind that sweet smile, though, Rats are keen and unapologetic promoters of their own agendas. This Sign is motivated by its own interests, which often include money; greed can become a problem if the Rat isn't careful to keep its priorities straight. This Sign's natural powers of charm and persuasion can definitely come in handy! Although they are often hoarders, Rats can be very generous to those in their pack, namely friends and family members who have proven their loyalty. Others might perceive them as quick-tempered and sharp-tongued, but never boorish. Verbal jousting is a great pleasure for the Rat, a Sign that everyone around will quickly learn either to love or to hate. Rats enjoy being on the outside looking in, as the outside affords a view into the inner workings of a system or situation. The Rat's keen mind always seeks out new knowledge, to be stored away for future use. This ever-curious Sign also welcomes challenges as a way to stay sharp. If boredom sets in the Rat is no fun at all, but that isn't likely; this Sign knows how to keep itself entertained. A valuable lesson for Rats is to learn to consider others above themselves, at least sometimes. If they can develop their sense of self and realize it leaves room for others in their life as well, Rats could find true happiness. Chinese astrology.

[1]
Chen Shiyin, Year of Rat May Portend Losses in Asian Stocks, Astrologers Say, Bloomberg.com, 5. Februar 2008,
[2]
The Tao of politics – Lessons of the masters of Huainan, übersetzt von Thomas Cleary, Kuala Lumpur 1992, S. 39.